X-Alps News Nr. 9 (10.Juli 2015): Matterhorn
Dieser Tag mit Nordwind erwies sich als relativ tricky und brachte eine weitere Vorentscheidung. Chrigel erreichte die Matterhornboje quasi standardmässig über die Gomser Rennbahn. Seine Verfolger nahmen die Südseite. Landschaftlich ist das durchaus, reizvoll, ich habe schöne Fotos von einem Streckenflug mit Griesgletscher und -see. Das wird aber nicht der Grund für die Linienwahl gewesen sein, sondern die spätere Durchgangszeit in Kombination mit dem Nordwestwind. Allerdings verpassten sie bei Brig etwas den Ausgang. Guschelbauer konnte sich gerade noch an den Gegenhang retten, während Huber einen Fussmarsch durch das schöne Mattertal in Angriff nahm. Er braucht nun wohl „Snooker“ von Guschelbauer und vor allem von Chrigel um noch gewinnen zu können.
Während der Österreicher am Trockenen Steg für seine gewohnte Aostatalroute Aufstellung nimmt, machte Schweiz 1 einen Abendmove zurück ins Rhonetal. Es wird sicher die beste Variante sein, ich muss ja nicht immer alles verstehen.
Im Engadin machten vor allem Durogati und die Franzosen Dampf. Unter schwierigen Bedingungen zeigten sie die besten Flüge. Leider brachte der Eintritt in unser Land keinen Schweizer Tag mit sich. Vielleicht hat die Notschirmstory bei Michael doch mehr nachgewirkt als seine coole Reaktion erwarten liess. Jedenfalls wirkten seine ersten Flüge etwas fahrig, unentschlossen, was zu Rückstand und einem „Fastabsaufer“ führte. Mit einem sehr guten Abendflug Richtung Tessin kam er aber zurück in die Spur und hielt den Schaden in Grenzen. Er hängt nun nicht etwa in der Luft, wie uns der Track glauben macht, sondern befindet sich schlicht in einem Funkloch.
Nach zwei famosen, zog Peter von Bergen einen schlechten Tag ein. Die frühe Abendruhe zeigt, dass seine Aufholjagd viel Substanz gekostet hat. Das zeigte sich auch am Knackpunkt des Tages im Val Fedoz, wo die geistige Frische fehlte um den richtigen Ausgang aus einer zugegebenermassen schwierigen Situation zu finden. Die Rast scheint mir deshalb ein guter Entscheid zu sein. Peter wird danach die obere Ranglistenhälfte wieder erklimmen. Ein absoluter Spitzenplatz wird aber schwierig.
Grindelwald, 10. Juli 2015, 23h, Urs Dubach
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