Gipfelflug

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23-Jul-2016

Fiescherhornüberflug

Am 20 Juli gelang Urs Dubach mit einem kurzen Abendflug die Überhöhung des Grossen Fiescherhorns (4049 m). Hier sein Bericht darüber und der Hinweis, dass es von Vorteil sein kann, auf den Rat seiner Partnerin zu hören:

Bereits 1990 wurden Wetterhorn und Schreckhorn mit dem Gleitschirm überflogen und 2000 bezwang Alex Hofer in einem Zug Eiger, Mönch und Jungfrau. Das Finsteraarhorn konnte vom Wallis aus öfters überhöht werden. Derweil ging einer unserer 4000er fast vergessen: Das Grosse Fiescherhorn.

Der Berg ist beinahe perfekt, um sich Überflügen entgegenzustellen: Zurückversetzt, mit einer steilen Nordwand und flachen Gletscherfeldern auf der Südseite. Bei meinem ersten Eigerüberflug begriff ich, dass man von hier aus bei West oder Nordwestwind eventuell eine Chance hätte. Die nahe Gewitterfront vereitelte damals einen Versuch. Später scheiterte ich nach einer grossen Schreckhornüberhöhung von Osten her. Da Eigerüberflüge und stimmige Bedingungen nicht gerade alltäglich sind, blieb der Gipfel ein Traum.

Mittwoch, Büroarbeit. Nachmittags wird’s heiss und die Konzentration schlecht. SMS an die Freundin: „Die fliegen über alle Berge“; Antwort: “Geh doch auch noch“. Gondel 16.30h kurz vor Bergfahrtschluss, Start nach Fünf auf First. Auf Grund des kurzen Zeitfensters entschliesse ich mich fürs Schreckhorn. Ab dem Ankenbälli finde ich im zunehmenden Wind bis zum Strahlegghorn keinen brauchbaren Schlauch mehr. Zu spät - schade!

Um den Eiger hat‘s noch Wolken. Mit etwas Suchen gelingt der Überflug gerade noch. Nordwestwind!: Jetzt oder nie! Am Walcherhorn kann ich mit starker Versetzung etwas Höhe machen, spektakulär so mitten im Eis. Es reicht gerade für Überflug und Gipfelfoto dann erfasst mich ein ruppiger Schlauch und ich muss mich den Bremsen widmen. Nicht ohne einen kräftigen Jauchzer.

Urs Dubach