Mittwoch, 23. Juni, 17.30 h
Schrecksekunde! Chrigel hoch im Rätikon am Boden, ein Strich wie ein Notschirmabgang, Patrick kreisend über ihm. Nein, das war zum Glück nur der Übergang vom Österreichischen zum Schweizer Handynetz, was uns bei den meisten Rheintalquerungen kurze Trackunterbrüche bescherte.
Am Säntis haben die Piloten gut einen Drittel der Strecke absolviert. Sie bilden immer noch eine 11-köpfige Spitzengruppe mit sehr geringen Abständen. Die niedrige Basis und das auffrischen des Bise/Talwindsystems bei der Rheintalquerungen haben dazu beigetragen, dass für einmal die zu spät gekommenen den Schaden in Grenzen halten konnten. Trotzdem war der Tag für mich erkenntnisreich.
Falls es denn eine Anfangsnervosität gab, hat Patrick von Känel diese sicher abgelegt. Seine Vorstellung war heute schlicht souverän. In dieser Form ist er ein Topanwärter auf den Sieg. Kaum einem mag ich die heutige Tagesleistung so gönnen wie Aaron Durogati. Nach gestern hatte ich auf Grund früherer Erfahrungen grosse Bedenken für ihn. Wenn Psyche und Physis für einmal bis zum Schluss durchhalten, kann er allen gefährlich werden. Maxime Pinot hat mit einer Parforceleistung wieder aufgeholt. In seinen Rang musst er aber bisher mehr Laufleistung investieren als seine Konkurrenten. Das Team muss deutlich weniger Fehler machen, sonst geht das nicht ewig gut. Benoit Outtiers, dessen Mannschaft ich bisher für die grösste Konkurrenz der Schweizer hielt, hat einen schwarzen Tag eingezogen. Sie stehen morgen unter meiner speziellen Beobachtung: Einmaliger Aussetzer oder sind sie eventuell gar nicht so stark? Simon Oberrauner hat sich vor allem dank einer gekonnten oder glücklichen Rheintalquerung ganz vorne eingereiht. Fraglich ob er häufig genug solche Sternstunden produzieren kann. Schliesslich ist der unverwüstliche Paul Guschelbauer immer vorne mit von der Partie. Seine Konstanz kann sogar bis aufs Podium führen. Aber mehr? Nicht ganz zufällig ist die restliche Spitzengruppe zur Zeit noch ennet dem Jordan. Immerhin sei hier der Rookie Damien Lacaze erwähnt, dessen Team mir sehr gut gefällt. Etwas weiter hinten, aber weit weg vom Besenwagen liefern uns die beiden Frauen ein Kopf an Kopf Rennen auf hohem Niveau. Das macht wirklich Freude.
Aber zum Schluss ist der Mörder halt immer der Gärtner. Chrigels Lauf/Flugwerte sind nicht berauschend, seine Rheintalquerung kam nicht an die von Patrick heran, aber er führt wieder einmal!
Urs Dubach/Jungfrau-Tächi Grindelwald, Grindelwald 23.6.2021, 17.30 h
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