X-Alps News Nr. 19 (15. Juli 2017): Interview Maurer
Jungfrau-Tächi: Chrigel herzliche Gratulation zu diesem tollen Sieg und zu Deiner unglaublichen Serie
Maurer: Ja Danke
Jungfrau-Tächi: Wie geht es Dir gesundheitlich und speziell dem berühmten Knie?
Maurer: Jetzt, als im im Ziel angekommen bin geht es wieder gut, da ich keine Bewegung mehr mache. Der Muskelansatz vorne/aussen am rechten Knie hat sich bei den langen Wanderungen endzündet und beim flach gehen hatte ich jeweils etwas schmerzen. Zum Glück wurde es nicht schlimmer und Berg auf ging‘s gut… Ansonsten bin ich schon etwas kaputt und müde.
Jungfrau-Tächi: Wie kritisch waren bezüglich Laufen und Ankommen die letzten Tage wirklich?
Maurer: Durch die Po Ebene habe ich nicht Vollgas gegeben. Als ich vom Tendepass bis ans Meer fliegen konnte (etwas Thermik, etwas Westwindsoaring, etwas Glück) wusste ich, dass es reicht, auch wenn ich gemütlich gehe. Da hatte ich ja auch noch den Nightpass, falls der Benoit noch fit gewesen wäre...
Jungfrau-Tächi: Es gab einen Routenentscheid Piemont oder Frankreich. Gemäss Deinen Posts konnte das Gefühl aufkommen man hätte nicht nur auf Grund taktischer Erwägungen entschieden. Wie lief dieser Entscheid wirklich von statten und wie war er vorbereitet worden?
Maurer: Italien war wegen der ca. 100km kürzeren Gehlinie interessant- vor allem bei unfliegbarem Wetter. Frankreich wäre aber normalerweise schneller- jedoch mit 3 Nationalparks nicht einfacher als die Lufträume um Turin. Als wir am Teodulpass waren, kamen immer wieder Gewitter von Westen her und der Entscheid wurde schlussendlich einfach- da Richtung Italien die Sonne schien!
Jungfrau-Tächi: Es gab eine Rennsituation nach dem Gardasee, wo Petiot Dich fast eingeholt hatte, rein rechnerisch sogar einen Moment führte. Wie hast Du diese Situation erlebt, und wie hast Du darauf reagiert?
Maurer: An diesem Tag kam ich gut weg, aber um über die höheren Berge zu fliegen fehlte mir die Höhe- es war zu stabil, ich musste landen und hochgehen. Danach wusste ich, dass ich den Umweg nördlich ins Veltlin nehmen musste um überhaupt fliegen zu können. Bei der Querung bei Edolo schaute ich ausnahmsweise mal aufs Livetracking, und genau in dem Moment führte Caspar- danach schaute ich nie mehr drauf… Zum Glück war das Veltlin dann fliegbar und als ich am Comersee landete, war Tobi u Bruno wieder locker drauf :-)
Jungfrau-Tächi: Chrigel, herzlichen Dank für das Gespräch und gute Erholung und Genesung
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